Bevölkerungsweit sinkt der Anteil überzeugter DemokratInnen (von 62% auf 57%), während der Anteil an Menschen mit autoritären Demokratievorstellungen etwas zugenommen hat (von 34% auf 38%). .
Ergebnis
Bundespräsident fängt erschüttertes Systemvertrauen auf
Zwei gegenläufige Entwicklungen in der Bewertung der Demokratie in Österreich spiegeln die innenpolitischen Ereignisse des Jahres 2019:
Vertrauen in das politische System ist gesunken, Vertrauen in die Person des Bundespräsidenten hingegen gestiegen.
Tiefe soziale Kluft in der Demokratie
- Ökonomische Unsicherheit drückt massiv auf die Zufriedenheit mit der Demokratie und behindert politische Partizipation: Wie bereits im vergangenen Jahr unterscheiden sich beide Aspekte auch 2019 allen voran entlang der Verfügbarkeit von ökonomischen Ressourcen.
Lebendige Demokratie unter Jungen
Aktuelle Themen des Jahres 2019 wie die Nationalratswahl und der Kampf gegen die Klimakrise haben die politische Involviertheit unter jungen Menschen gestärkt.
87% für Demokratie als „beste Staatsform“
100 Jahre nach Gründung der Ersten Republik ist die Demokratie in Österreich breit in der Bevölkerung verankert. Fast neun von zehn befürworten die Demokratie als beste Staatsform.
Demokratisierungsschub in der Zweiten Republik
Die Daten des ÖDM spiegeln im Generationenvergleich einen deutlichen Demokratisierungsschub: Je jünger die Befragten, umso mehr konnten sie bereits in der Schule Demokratie leben und lernen.
Ein Drittel mit Bereitschaft für autoritäre Maßnahmen
Eine Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher steht klar hinter der Demokratie und wünscht sich für die Zukunft einen weiteren Ausbau der demokratischen Rechte. Auf der anderen Seite zeigt der ÖDM bei rund einem Drittel autoritäre und illiberale Demokratievorstellungen.
Ökonomische Unsicherheit drückt auf Zufriedenheit mit der Demokratie
Aktuell sind rund zwei Drittel der Österreicher/innen mit dem Funktionieren der Demokratie im Land zufrieden. Dieser Wert sinkt jedoch deutlich unter Personengruppen mit schlechter ökonomischer Absicherung.
Politische Beteiligung ungleich verteilt
Enttäuschung kann sich zu Politikverdrossenheit und Systemprotest verfestigen. Die Zahlen des ÖDM zeigen diese Gefahr deutlich auf: Menschen mit weniger Bildung und finanziellen Ressourcen beteiligen sich signifikant weniger an Politik – von Wahlen bis zur Mitgliedschaft in Interessensvertretungen.
Politische Bildung aus Sicht der Jugend stark ausbaufähig
Die 16-26-Jährigen (n=300) wurden vertiefend zur politischen Bildung in ihrer Schulzeit befragt. Demnach ist eine Mehrheit der Jungen der Ansicht, selbst zu wenig politische Bildung erhalten zu haben.