- Ökonomische Unsicherheit drückt massiv auf die Zufriedenheit mit der Demokratie und behindert politische Partizipation: Wie bereits im vergangenen Jahr unterscheiden sich beide Aspekte auch 2019 allen voran entlang der Verfügbarkeit von ökonomischen Ressourcen.Zwei Drittel (67%) der Menschen im ökonomisch stärksten Drittel der Bevölkerung denken, dass das politische System in Österreich gut funktioniert, jedoch nur 36% des ökonomisch schwächsten Drittels.
- Politische Partizipation ist ähnlich ungleich verteilt: 17% des ökonomisch stärksten Drittels und 22% des mittleren Drittels haben nicht an der vergangenen Nationalratswahl teilgenommen, selbiges gilt für 41% des ökonomisch schwächsten Drittels.
Damit stellt sich die Frage, ob Österreich auf dem Weg in eine „Zwei-Drittel-Demokratie“ ist – in eine Demokratie, in der sich das ökonomisch schwächste Drittel kaum mehr an politischen Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse beteiligt.
Dazu Studienautorin Martina Zandonella: „Ökonomische Sicherheit hat einen derart starken Einfluss auf das Vertrauen in die Demokratie, weil soziale Rechte und ein gewisses Ausmaß an Gleichheit zentraler Teil des Demokratieverständnisses der Menschen in Österreich sind. Dass die Mehrzahl der Menschen im ökonomisch schwächsten Drittel den Eindruck hat, ihre Stimme zähle nicht und sich viele von ihnen deshalb auch nicht mehr politisch beteiligen, muss alle Menschen, denen unsere Demokratie am Herzen liegt, wachrütteln.“