Mitbestimmung als leeres Versprechen

Ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Politik – unteres Drittel erlebt deutlich weniger Möglichkeiten, mitzubestimmen.Während Menschen im oberen Drittel der Gesellschaft überwiegend positive Erfahrungen mit Mitbestimmung und Gestaltungsmöglichkeiten machen, zeigt sich im unteren Drittel ein gegenteiliges Bild:

  • Die Hälfte konnte bereits in der Schule kaum mitgestalten
  • und aktuell haben rund 60% die Erfahrung gemacht, dass sie mit politischer Beteiligung nichts bewirken können.

Studienautorin Martina Zandonella:
“Was so viele Menschen von der Demokratie überzeugt, ist ihr Versprechen auf politische Gleichheit. Egal wer ich bin, was ich besitze oder woher ich komme: Ich bin gleich viel Wert, habe den gleichen Zugang zu demokratischen Errungenschaften und kann im selben Ausmaß unsere Lebensumstände politisch mitgestalten. Doch das ökonomisch schwächste Drittel erlebt dieses Versprechen oft als hohl: Finanzielle Unsicherheit, Abwertungen, Zugangsdiskriminierung und fehlende bzw. nicht wirksame Mitbestimmung prägen ihre Erfahrungen mit Demokratie. Nehmen wir es mit der Demokratie tatsächlich ernst, müssen wir unseren Blick viel stärker auf diese Punkte legen – gerade in Zeiten wie diesen, denn Ausnahmesituationen wie die Corona-Pandemie verschärfen bestehende Ungleichheiten weiter.“

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